Die Gemälde der Kreuzwegstationen in der Gartenkirche
Während der Fastenzeit hängen unter den Seitenemporen 14 Gemälde der Kreuzwegstationen von Julius Volmar, entstanden um 1980. Sie laden ein zu Besinnung und Andacht.
Die Person des Künstlers spiegelt sich in dem von ihm gestalteten Kreuzweg wider. Hinweise auf sein Leben (1916-1985) eröffnen einen eigenen Zugang zu diesem Kunstwerk.
Julius Volkmar wurde in Heidelberg geboren, wo er die Schule besuchte und den Beruf des Schriftsetzers erlernte. In Heidelberg empfing er bei Professor Grass auch Zeichen- und Malunterricht. Als Soldat im 2. Weltkrieg wurde er im Alter von 25 Jahren am Kopf lebensgefährlich verwundet. Wieder genesen, durfte er 1942/43 bei Emile Dorée in Paris Meisterschüler werden. Im Alter von 33 Jahren erlitt er einen zweiten schweren Schicksalsschlag: bei einem Zugunfall verlor er beide Beine und den linken Arm. Doch das ihm auferlegte Geschick hat ihn nicht ermutigt. Nach jahrelanger Rehabilitation war er ab 1953 in Giengen/Benz als freiberuflicher Kunstmaler und Grafiker tätig. In etlichen Ausstellungen stellte er seine Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit vor.
Geschichten der Bibel spielen in seinem Werk immer wieder eine besondere Rolle, so die drei Männter im Feuerofen aus dem dritten Kapitel des Buches Daniel oder die Sterndeuter aus dem Morgenland, die nach dem Bericht des Evanglisten Matthäus den Heiland der Welt in der Niedrigkeit der Krippe finden.
Julias Volkmar hat dem von ihm gemalten Kreuzweg ein Jesuswort vorangestellt, das den Betrachter einlädt, trotz aller Widrigkeiten dem zu vertrauen, der selbst durch die tiefsten Dunkelheiten gegangen ist. Dieses Wort Jesu Christi sagt uns: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich." (Johannes 14,6)