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Bahnlesung Buch der Richter

Die Bahnlesung ist die fortlaufende Lesung der biblischen Bücher im christlichen Gottesdienst nach dem Vorbild des jüdischen Synagogengottesdienstes, bei dem die Tora fortlaufend und die Propheten in Auswahl gelesen werden.

Vom 17. August 2022 bis zum 28. Oktober 2022 werden wir in unseren Werktagsmessen das Buch der Richter als Bahnlesung lesen (also fortlaufend von Werktagsmesse zu Werktagsmesse).

Die erste Lesung wird in den Werktagsmessen also immer ein längerer Abschnitt aus dem Buch der Richter sein, sodass wir Mitte Oktober fast das komplette Buch der Richter in unseren Werktagsmessen gehört haben (enige Stellen werden gekürzt oder entfallen).

Das Buch der Richter

Der Begriff »Richter« bezeichnet Heldinnen und Helden, die in Gottes Auftrag das Volk Israel vor Bedrohungen durch Feinde retten. Ihre Aufgaben reichen viel weiter als die von den Richtern im heutigen Sinn, auch wenn Rechtsprechung ein wichtiger Teil ihrer Arbeit ist. Die Richter in Israel werden von Gott ausgewählt. Er verleiht ihnen die Fähigkeiten, die sie brauchen, um das Volk zu leiten und zu retten. Dazu gibt er ihnen etwas von seinem Geist als der Kraft, durch die er in der Welt wirkt.

Das Buch der Richter lässt sich in drei Teile gliedern. Eine Einleitung (1,1-3,6) gibt einen Überblick zum Inhalt. Sie verbindet den Inhalt außerdem mit dem vorausgehenden Buch Josua. Der Hauptteil (3,7-16,13) enthält Geschichten über einzelne Richter. Der Schluss (17-21) fasst zusammen, wie es in Israel zur Zeit der Richter zugegangen sein soll.

Zwei inhaltliche Schwerpunkte kennzeichnen das Buch der Richter. Zunächst lassen seine Erzählungen ein sich wiederholendes Muster erkennen: Die Israeliten verehren die Götter anderer Völker. Daraufhin lässt Gott Feinde angreifen. Die Israeliten geraten in Not, und Gott schickt ihnen einen »Richter« als Retter. Danach verehren die Israeliten aber wieder andere Götter und der Ablauf beginnt von vorn. Das Buch selbst beschreibt dieses Schema zusammenfassend in seinem zweiten Kapitel (2,11-19). Dieses Muster entspricht der Ankündigung im 5. Buch Mose (Deuertonomium): Wenn die Israeliten sich an die Gebote Gottes halten, haben sie Erfolg. Wenn sie von Gottes Vorgaben abweichen, werden sie bestraft. Zu den bekanntesten »Richtern« gehören Gideon (6-8) und Simson (13-16), der eher ein Kriegsheld ist. Mit Debora (4-5) bekleidet eine Frau das Amt. Der zweite inhaltliche Schwerpunkt ist die Frage, ob das Volk Israel einen König haben soll oder nicht. Die Antwort fällt in den verschiedenen Teilen des Buches unterschiedlich aus: In der Geschichte von Abimelech (9) wird ein König für Israel strikt abgelehnt. Die Schlusskapitel (17-21) werben dagegen für das Königtum. So bildet die Zeit der Richter den Übergang zwischen der Eroberung des Landes Kanaan durch die Israeliten (Buch Josua) und der Entstehung des Königtums (1. Samuel).

Der Kern der Erzählungen ist vermutlich alt. Die Texte wurden über einen längeren Zeitraum überliefert, bis das Buch der Richter in seiner jetzigen Form vorlag.

aus der BasisBibel

Termine

Beginn der Werktagsmessen jeweils um 18 Uhr:

  • Mittwoch, 17. August
  • Freitag, 19. August
  • Mittwoch, 24. August
  • Mittwoch, 31. August
  • Freitag, 02. September
  • Mittwoch, 07. September
  • Freitag, 09. September
  • Mittwoch, 14. September
  • Freitag, 16. September (20 Uhr!)
  • Mittwoch, 21. September
  • Freitag, 23. September
  • Mittwoch, 28. September
  • Freitag, 30. September
  • Mittwoch, 05. Oktober
     
  • Mittwoch, 26. Oktober
  • Freitag, 28. Oktober