Das Langhaus
Das Langhaus der Kirche besteht aus zwei Jochen mit sechsteiligem Kreuzrippengewölbe. Die nach innen gezogenen Stützmauern sind mit Durchgängen versehen und zum Kirchenraum hin durch je vier spitzbogige Arkaden verbunden. So bilden sich dahinter als Gänge benutzte schmale, flachgedeckte Seitenschiffe, über denen die seitlichen Emporen liegen. Die Querschiffsemporen, die jeweils über deiner dreigeteilten Bogenstellung ruhen, sind entsprechend breiter angelegt. Altar und Kanzel können durch diese Anordnung von jedem Platz aus gesehen werden.
Die Rippen, Gurtbögen und Schlusssteine im Langhaus, in der kreuzgratgewölbten Vierung und im Chorraum sind in ihrer alten Farbigkeit wieder hergestellt. Auch hier dominiert das in versetzten Flächen angebrachte Rot und Blau. Zum Chor hin steigert sich "durch eine allmählich reichere Ausbildung in Form und Farbe" (Hillebrand) die Wirkung der Architektur. In der Vierung werden die Rundstabrippen von ockerfarbenen, wellenförmigen Bänderungen begleitet, die Schlusssteine sind jeweils mit Vierpassmotiven restauriert. Die ursprüngliche Gewölbeausmalung ist dadurch teilweise wieder erlebbar. Nur im Chorgewölbe wurde die lasierende blaue Farbigkeit der aufwendigen Rekonstruktion der Originalbemalung vorgezogen. Der Schlussstein ist von einem Engelskopf bekrönt, der nach Vorlagen historischer Fotos wieder von einem goldenen Strahlenkranz umgeben ist. Die übrigen Wandflächen sind in einem gebrochenen Weißton ausgemalt. Einzig die Architekturgliederung und die Fenstereinfassungen werden durch zum Teil gemalte Sandsteinquader betont. Im Sockel des südlichen Seitengangs befinden sich zwei weitere "historische Sichtfenster" mit Draperiemalereien.