Turmvorhalle

Hinter dem Hauptportal öffnet sich die Turmvorhalle, ein kreuzgratgewölbter Raum mit schmalen Verbindungsgängen zu den seitlichen Treppenhäusern. Der Fliesenboden ist nahezu vollständig nach originalen Vorlagen rekonstruiert. Den Seitenportalen gegenüber führt je eine ornamental bemalte Pendeltür unter der Empore hindurch in die seitlichen Gänge des Kirchenraumes. In den Treppenhäusern befinden sich die beiden einzigen aus dem 19. Jahrhundert erhaltenen Glasfenster: mit Weinranken geschmückte Fünfpässe. Im nördlichen Treppenturm konnte ein Teil der ehemaligen Sockelmalerei mit einem Fries in Schablonentechnik freigelegt werden.

Blick auf die Westempore
Westempore mit Hauptorgel

Westempore

Die Westempore ruht auf zwei Säulen, deren Kapitelle dem einzig erhaltenen Original in der Kapelle nachgebildet wurden. Die Farbgebung ist nach restauratorischem Befund in den für die gesamte Kirche typischen Marienfarben rot und blau ausgeführt. Zum Kirchenraum und zu den Seitengängen hin öffnet sich der flachgedeckte Raum unter der Empore durch spitzbogige Arkaden. Über deren seitlichen Scheiteln sind zwei Porträtbüsten von Karl Gundelach angebraht. Die nördliche zeigt den Architekten der Gartenkirche, Eberhard Hillebrand.

Das Langhaus

Das Langhaus der Kirche besteht aus zwei Jochen mit sechsteiligem Kreuzrippengewölbe. Die nach innen gezogenen Stützmauern sind mit Durchgängen versehen und zum Kirchenraum hin durch je vier spitzbogige Arkaden verbunden. So bilden sich dahinter als Gänge benutzte schmale, flachgedeckte Seitenschiffe, über denen die seitlichen Emporen liegen. Die Querschiffsemporen, die jeweils über deiner dreigeteilten Bogenstellung ruhen, sind entsprechend breiter angelegt. Altar und Kanzel können durch diese Anordnung von jedem Platz aus gesehen werden.

Die Rippen, Gurtbögen und Schlusssteine im Langhaus, in der kreuzgratgewölbten Vierung und im Chorraum sind in ihrer alten Farbigkeit wieder hergestellt. Auch hier dominiert das in versetzten Flächen angebrachte Rot und Blau. Zum Chor hin steigert sich "durch eine allmählich reichere Ausbildung in Form und Farbe" (Hillebrand) die Wirkung der Architektur. In der Vierung werden die Rundstabrippen von ockerfarbenen, wellenförmigen Bänderungen begleitet, die Schlusssteine sind jeweils mit Vierpassmotiven restauriert. Die ursprüngliche Gewölbeausmalung ist dadurch teilweise wieder erlebbar. Nur im  Chorgewölbe wurde die lasierende blaue Farbigkeit der aufwendigen Rekonstruktion der Originalbemalung vorgezogen. Der Schlussstein ist von einem Engelskopf bekrönt, der nach Vorlagen historischer Fotos wieder von einem goldenen Strahlenkranz umgeben ist. Die übrigen Wandflächen sind in einem gebrochenen Weißton ausgemalt. Einzig die Architekturgliederung und die Fenstereinfassungen werden durch zum Teil gemalte Sandsteinquader betont. Im Sockel des südlichen Seitengangs befinden sich zwei weitere "historische Sichtfenster" mit Draperiemalereien.

Chorraum

Gedenkecke
Gebetsecke unter der südlichen Seitenempore

Seitenemporen

Die Seitenemporen haben mit ihren hölzernen Brüstungen, die in Sandsteinimitation bemalt und mit Vierpassmotiven verziert sind, ihr originales Aussehen wiedererlangt. Ihre Fußböden sind aus den Grabplatten gefertigt, die beim Abbruch der Vorgängerkirche 1886 gewonnen wurden.

Unter der südlichen Seitenmpore hat das Epitaph von Abt Ebell, dem Begründer der Landschaftlichen Brandkasse,  seinen Platz gefunden.

Säulen
Kapitell

Kapitell

Garten.Schlusstein1
Schlussstein

Schlusstein im Chorraum

Emporenbogen

Emporenbogen